Wir haben es nie gelernt!
Die Ursache für die meisten Probleme liegen darin, dass die meisten von uns niemals gelernt haben, in Gruppen zusammen zu arbeiten. Unser gesamter „sogenannte“ Bildungsweg bildet uns zu Einzelgängern aus. Es zählt die Einzelleistung, gemeinsam zu leisten stand nie auf dem Stundenplan. Beruflich wird es zwar oft gefordert, in der Realität zählt doch wieder die Einzelleistung. Und jetzt fehlen die Erfahrungen, die Muster, die Routinen für eine wirkungsvolle Zusammenarbeit als Gruppe.
Streß entsteht. Unter Streß fallen die meisten Menschen in ihre alten Muster zurück – genau die Muster, die viele durch eine Gemeinschaft nicht mehr leben möchten. Doch die zuvor positive Gruppendynamik kehrt sich ins negative um. Das positive Bild von den anderen Akteuren, von der Gruppe verwandelt sich in Ablehnung, Abwertung und Ausgrenzung.
Zuerst leidet die Kommunikation, dann werden Gleichgesinnte gesucht und gefunden, stillschweigend Allianzen gebildet, die Kommunikation wird reduziert und Entscheidungen werden zu einer Zerreißprobe.
Eine der meistgewählten Auswege sind: Austritte aus der Gruppe (stillschweigend oder laut), Abspaltungen von Teilgruppen und zunehmendes kollektives Desinteresse aller Akteure an weiteren Treffen.
Es ist tragisch: Menschen mit den besten Absichten treffen sich, sind hochmotiviert und voller Energie – doch nach ein paar Treffen ist vieles verpufft und es wurden genau die Muster vorgelebt, die doch aus der Welt sollten. Desillusioniert wird das Projekt Gemeinschaft verschoben, auf irgendwann später.